Das sogenannte „Beteiligungsforum“ zur Einführung von G 9 tagte am 21. Juli ein zweites Mal. Viel zu beteiligen gab es da nicht, vielmehr wurden hauptsächlich die Beschlüsse des Ministeriums verkündet: Einführung für die aktuellen und kommenden Fünftklässler, Stundentafel mit 178 Stunden und das Vorhaben, den weiteren Prozess zur inhaltlichen und rechtlichen Gestaltung anstoßen zu wollen.
So wie angekündigt wird das Vorhaben uns Lehrkräften und unseren Schülern ein paar zusätzliche Stunden und durch die zeitliche Streckung einiges an Entlastung bringen. Wir werden das, was wir ohnehin schon sehr gut konnten, in Zukunft konzentrierter und besser machen können. Berufspolitisch von daher ein voller Erfolg unserer Initiative zu Gymnasium Plus.
Die Hauptfrage lautet, warum nicht mehr Klassenstufen von G 9 profitieren sollen. In der jetzt angekündigten Form wäre es wirklich gar kein Problem, mindestens auch den beiden folgenden Klassenstufen die für die Ministerin angeblich so wichtige Entlastung zu geben; finanziell vorteilhafter wäre es ja außerdem auch. Womöglich ist das auf den Einfluss derjenigen im Ministerium zurückzuführen, die ohnehin schon immer gegen Verbesserungen für das Gymnasium waren und mit der Verzögerung jetzt wenigstens einen Teilerfolg verbuchen zu können glauben.
Wenig Antworten enthält das vorgestellte Konzept auch auf die Herausforderungen durch die Zukunft, speziell Globalisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Ganz im Gegenteil wird die vom Ministerium vorgelegte, sehr eng bemessene Stundentafel („Sparlösung“) bei einigen Fächern für Enttäuschung sorgen.