Der Saarländische Philologenverband (SPhV) fordert eine klare Distanzierung der Bildungsministerin Streichert-Clivot von der Kultusministerkonferenz (KMK). „Die aktuelle Diskussion in der KMK über die sogenannten „Empfehlungen“ ihres Beratergremiums zur Bekämpfung des Lehrermangels sind ein Schlag ins Gesicht für Lehrkräfte. Die saarländische Bildungsministerin, immerhin Vize-Präsidentin der KMK, muss ihre Verantwortung wahrnehmen und sich eindeutig von dieser Diskussion distanzieren“, so Marcus Hahn, der Vorsitzende des SPhV.
Aus Sicht des SPhV zeigt die Diskussion über zusätzliche Überstunden und Yoga-Kurse zur Entspannung die Führungsunfähigkeit der Kultusminister. „Die KMK hat sich bereits während Corona nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Das Führungsversagen der obersten Bildungspolitiker geht nahtlos weiter“, kritisiert der SPhV.
Auf Basis der gegenwärtigen Diskussion in der KMK ist eine konstruktive Zusammenarbeit von Lehrkräften und Ministerien bei der Lösung der aktuellen Probleme durch den Lehrermangel nicht möglich, so der SPhV.
Der aktuelle Lehrermangel ist in weiten Teilen ein hausgemachtes Problem. „Anstatt populistische Vorschläge und Placebos zu diskutieren, sollten die Bildungsminister lieber vor ihrer eigenen Tür kehren und die Versäumnisse der Vergangenheit aufarbeiten“, fordert der SPhV. „Spätestens im Herbst, wenn die Lohn- und Gehaltsrunde der Beschäftigten im Landesdienst ansteht, wird sich zeigen, ob die Bildungsminister ernsthaft etwas Wirksames tun wollen, um den Lehrerberuf für junge Leute attraktiv zu machen“, prognostiziert Marcus Hahn.