Auf Anweisung des Bildungsministeriums müssen die Fachkonferenzen an den Schulen für das kommende Schuljahr zwischen gedruckten und digitalen Schulbüchern entscheiden. Aus Sicht des Saarländischen Philologenverbands (SPhV) ist dieses Entweder-oder weder zeitgemäß noch pädagogisch sinnvoll.
„Die Zukunft liegt in einem auf kluge Weise digital unterstützten Präsenzunterricht. Jetzt zwischen digitalen und gedruckten Schulbüchern entscheiden zu müssen, führt den Unterricht zurück in die Zeit vor Corona und beschneidet die pädagogische Freiheit der Lehrkräfte“, so Marcus Hahn, der Vorsitzende des SPhV. Für den SPhV kann es kein Entweder-oder zwischen gedruckten und digitalen Schulbüchern geben, sondern stets nur ein pädagogisch sinnvolles Miteinander.
Abgesehen davon verursacht die Vorgabe des Bildungsministeriums eine Menge an praktischen Problemen, z.B. wenn mehrere Schulen in Kooperation stehen oder wenn Eltern sich gegen die Ausleihe eines Tablets entschieden haben.
„Es ist völlig unverständlich, warum das Ministerium die Schulen auf einen solchen halsbrecherischen Kurs zwingen will. Man kann nur unterstellen, dass es letztlich finanzielle Gründe sind, die die Regierung davon abhalten, Schülern und Lehrkräften das zu geben, was ein zeitgemäßer Unterricht wirklich braucht, nämlich schüler- und sachgerechte Unterrichtsmaterialien – gleichgültig in welchem Medium“, so Marcus Hahn weiter.